das war ein luzider traum
so wow
ich ging über begmatten
zu einem tor
wunderschönes edles tor
und dahinter
nur so eine art dachstuhl
kein weg
kein pfad
aber an den balken befestigt
seile
eins davon wurde mir zu geworfen
ich wusste
wenn ich es ergreife häng ich über einem nahezu endlichen abgrund
den kenn ich schon
da muss ich jetzt nicht hin
über den bin ich schon so oft gesprungen
auch hinein
und ich wusste auch
dass ich immer wieder nur mit einer hand mich festhalten kann
wenn ich sie seile wechsel
um weiter zu kommen
viel hab ich nicht überlegt
bevor ich es ergriffen hatte
hätt ich sonst ja wieder zurückgemusst
und das wollte ich auf keinen fall
da war schon herzklopfen
laut zu hören
ich fühlte mich aber nicht allein
sondern "beschützt"
was nicht heißt
dass ich bei einem fehlgriff
nicht in den abgrund gesegelt wär
doch
dass das nicht im programm vrgesehen war
wusstte ich auch
trotzdem....
und als ich am anderen ende des dachstuhls angekommen war
hat ganz schön lange gedauert
und ich sah bilder
von trapezkünstlern
ohne netz und doppelten boden
wurde ich voll freude begrüßt
von menschen
unterschiedlichster herkunft
kleidung
sprache
und ich redete mit jedem
in "seiner" sprache
...
interessanter weise
keine alten
keine jungen
alle so alterlos um die 30
sie freuten sich
sie hätten schon auf mich gewartet
und
da
spürte ich eine kraft in meinen händen
so stark
es tat weh
ich konnte sie nur von mir strömen lassen
sie brachten mich zu einem platz
an dem sich all ihre ängste
in riesen tieren manifestiert hatten
die halb hund mit riesen mäulern und schafren reißzähnen
und halb katze waren
diese manifestationen wichen vor mir zurück
ihre köpfe trennten sich vom rest des körpers
und zerfielen zu asche
nur zwei wollten sich in mir festbeißen
also hielt ich sie abwechselnd mit der kraft
die aus meinen händen strömte
und immer stärker wurde
auf abstand
die beweglichkeit meiner inneren kriegerin
erhielt meinen körper
denn sie schienen überall
obwohl es nur zwei waren
und
schließich
trennte sich auch bei diesen beiden
der kopf vom rumpf
das war vorbei
ich mache ein paar tiefe atemzüge
und fang an zu husten
husten kenn ich
bis die stimme weg bleibt
das etwas hier
das hatte ich noch nie "gesehen"
jetzt weiß ich es!!!
unter mir
ich stand ja immer noch allein auf einer art marktplatz
mit einer kniehohen mauer drum rum
waren diese menschen
auch kniehoch
aber
in zigarttenstummeln stehend
und jeder hatte massenweise brennende zigaretten im mund und in den händen
die sie mir
auch in den mund stecken wollten
es roch nach abgestandenem und auch neuem rauch
ekelhaft
mit der kraft
die aus meinen händen strömte
lösten sich die zigaretten auf
die menschen
vorher grau
erhielten ihre farben wieder zurück
in dem grau der umgebung
zeigten sich lichtstrahlen
bis
auch die umgebung
von buntem licht
erfüllt war
und
die augen der wesen
dieses licht widerspiegelten
ich wach auf
und
ich bin aufgestanden
weil es in meiner wohnung
auch genau so roch
nach rauch rauch rauch
jede verrauchte kneipe
ist eine parfümerie dagegen
das kann man sich vielleicht nicht vorstellen
aber es war so
und ich hab eine halbe stunde lang
wirklich rauch gekotzt
er kam aus jeder meiner zellen raus
MEIN volk
das ich bin
ist
geheilt
um mit den kahunas zu sprechen:
i*m sorry
please forgive me
i love you
thank you
und meine wohnung
war frei - wieder
von diesem ekelhaften gestank
1 Kommentar:
DIE HÜTER DER SCHWELLE
Die Menschen schaun euch
nur ungern
ins unverstellte Angesicht,
Unbestechliche.
Manch harte Lektion
müsst ihr erteilen
auf dem Weg
heimwärts ins Licht.
Doch nichts wäre furchtbarer
als Stillstand,
ewige Trennung vom Licht.
Manche sagen, ihr habt
stechende Augen.
Doch es ist nur
der unbestechliche Blick
der Liebe.
So wird die Beschränkung,
die ihr erteilt
zum Ort der Befreiung.
"Angst Hoffnung" und "irdische Liebe"
sind eure Namen.
Der bilderbauenden Seele
der Menschen
erscheint ihr als Wolf und als Drachen.
Doch wenn ich das höre,
dann muss ich lachen.
Mir kommt ihr wie Freunde entgegen.
Eure Köpfe eingehakt unter den Schultern
gehe ich heim
ins Licht.
(1989)
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