Freitag, 15. Oktober 2010

sehen - lernen - ein blatt

Wir haben leider furchtbar viel zu tun. 
Kein Wunder, daß wenn wir eine Sache erledigen, 
wir gleichzieitig schon an das Nächste, was zu tun ist, denken. 
Vielleicht würden wir es anders gar nicht mehr schaffen, möglich. 
Aber hin und wieder sollten wir uns eine Pause gönnen und nicht jagen lassen. 
In dieser Pause wollen wir uns einmal die Dinge wirklich ansehen. 
Soll das heißen, daß wir sie sonst gar nicht richtig sehen? 
Ja, so ist es, wir sind oberflächlich geworden durch unser gejagtes Dasein. 


Die Dinge gleiten an uns vorüber. 
Statt einer Begegnung mit einem Blatt genügt das Wort "Blatt", 
das sich in unserem Kopf als Kommentar bildet 
und schon ist es erledigt. 
Ja, habt Ihr Euch vor Augen geführt, 
daß das Blatt nicht bloß grün ist? 
Es ist mehr, 
es enthält ein ganzes Farbenspiel von Grün - 
die Äderung, 
die Schatten, 
die Flecken, 
die Narben - 
es ist ein ganzes Buch, 
das uns seine Geschichte erzählen möchte. 
Es wartet darauf von uns entdeckt zu werden!




© copyright Alfred Ballabene , Wien

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